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P2P Portfolio Update Dezember 2021: 20,6% Rendite

Im Dezember betrug die Rendite des P2P-Portfolios nach Ausfällen und Abschreibungen 20,6% p.a. und damit über dem Durchschnitt und über meiner Schätzung. Erwartet hatte ich eine Rendite im Bereich zwischen 15% und 20%.

Die berechnete Rendite ist die Netto-Rendite nach Ausfällen und Plattformpleiten und Abschreibungen.

rendite-dezember-2021

Meine bisherige P2P Gesamtrendite und eine Prognose der nächsten Monate

Die letzten 3 Monate

Oktober 2021 November 2021 Dezember 2021
+10,4 % +11,0 % +20,6 %
Rechner

Gesamtrendite in den letzten 3 Monaten:
+14,0 % p.a.   

Zunkunft Rendite-Prognose der nächsten Monate:

Januar 2022 Februar 2022 März 2022
16-21 % 13-18 % 13-18 %

Der Dezember lief deutlich besser als die Monate zuvor wegen vieler Zahlungen aus dem Inkasso, von Darlehen die ich bereits abgeschrieben hatte.
Bei Finbee gab es Inkassozahlungen von über 600€. Auch bei Bondora gab es Zahlungen aus dem Inkasso. Zusätzlich hab ich den Cashback Bonus von Lendermarket im Dezember ausgezahlt bekommen.
Dies alles führte zu einer überdurchschnittlichen Rendite im vergangenen Monat.

Für den Januar rechne ich mit einer Rendite zwischen 16% und 21%. pro Jahr.

Hier gibt es übersichtlich alle Monatsrenditen seit dem Jahr 2011 aufgelistet.

Damit endet das gesamte Jahr 2021 mit einer Rendite von 17,2%. Als Ziel hatte ich mir 12% Rendite gesetzt und dies nun erreicht.

P2P-Rendite im Jahr 2021 für mein verwaltetes P2P Portfolio nach Ausfällen
P2P-Rendite im Jahr 2021 für mein verwaltetes P2P Portfolio nach Ausfällen:
Monatliche Renditen: (p.a.)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
21,8% 23,4% 27,4% 32,1% 14,3% 22,3% 4,3% 1,7% 17,3% 10,4% 11,0% 20,6%
Rechner

Rendite im Jahr 2021
+17,2%

Strategie-Wechsel wegen Inflation seit Januar 2022

strategiewechselDa die Inflation in Deutschland weiterhin über 5% liegt habe ich einen Strategiewechsel vorgenommen. Bei der P2P-Anlage investiere ich seit 1.1.2022 vermehrt in kürzere Laufzeiten.

Ab Januar 2022 mehr kurzfristige P2P-Anlagen

Der Großteil meiner P2P Investitionen ist aktuell langfristig investiert. Ich bevorzugte bisher lang laufende Darlehen von bis zu 5 Jahren. Bei Plattformen ohne Rückkaufgarantie investierte ich bisher meistens in die am längsten laufende Darlehen. Dies ändere ich nun und investiere in kürzer laufende Kredite.

Ziel ist es den Anteil der Kredite in langlaufende Kredite zu verringern. Unter anderem plane ich mein Portfolio bei Esketit auf 100.000€ zu erhöhen. In meist kürzer laufenden Darlehen.

 
Türkischer Kreditgeber Wowwo
wowwo2Auf Mintos ist der türkische Kreditgeber Wowwo in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Woowo vergibt Kredite die mit einem KFZ besichert sind. Wowwo hat im Dezember erstmal alle Zahlungen zu Mintos eingestellt, da die türkische Währung gegenüber dem Euro stark an Wert verloren hatte. Das Problem hierbei war: Wowwo hat sich über Mintos in Euro von Anlegern Kapital geliehen. Die Kreditnehmer zahlen allerdings in türkischen Lira zurück. Eine Währungsabsicherung hat Wowwo nicht abgeschlossen. Wie es weitergeht ist noch nicht geklärt. Mintos ist in Kontakt mit den Wowwo Verantwortlichen um eine Lösung zu finden. Aktuell sind über 18,8 Mio. € an Wowwo Darlehen auf Mintos ausstehend.

Ich war noch im Mai 2020 5-stellig in Wowwo Darlehen investiert.
Im September 2020 hatte ich jedoch alle Wowwo Kredite komplett mit Verlusten verkauft. Zu dem Zeitpunkt hatte die türkische Währung über 25% an Wert gegenüber dem Euro in nur 9 Monaten verloren. Das war mir zu viel Wertverlust. Das hatte ich im Quartalsbericht Q3 / 2020 und im deutschen P2P Kredite Forum auch geschrieben:

" Habe heute meine letzten Wowwos mit Verlust verkauft. Nun hab ich keine mehr in meinem Portfolio. Ich war vielleicht zu übervorsichtig aber mir ist der Währungsabfall doch zu heftig. Über 25% Abwertung seit Anfang des Jahres ist mir dann doch zu viel.
Für mich ist das Risiko zu hoch das die Türkei Devisenkontrollen einführt. Das würde dann auch Wowwo treffen, weil sie ja Euros ins Ausland überweisen.

An sich gefällt mir Wowwo immer noch und ich nehme an das es sie auch noch in den nächsten Jahren geben wird, aber die Zinsen sind mir aktuell zu gering. Für 20% Zinssatz hätte ich die Wowwo Darlehen behalten. Für 11 oder 12% jedoch scheint mir der Zins trotz Besicherung zu gering.

Insgesamt habe ich dennoch gut Gewinn mit Wowwo gemacht, da ich während der Corona-Krise mit hohen Abschlag noch zugekauft hatte. Damals sogar zweistellige Abschläge. Ging glaub bis 15% Abschlag sogar damals. "

– Mein Beitrag im P2P Kredite Forum am 25.09.2020

Deswegen bin ich von den Wowwo Problemen jetzt nicht betroffen.

 
Plattform Lenndy wohl Totalausfall
lenndyBei Lenndy gibt es schon mehrere Monate keine Auszahlungen und keine Gutschriften der Kredite. Seit ca. einem Jahr ist Lenndy nun in Schwierigkeiten. Anfangs waren noch Auszahlungen von freiem Kapital möglich. Mittlerweile nicht mehr. Aktuell habe ich schon 50% des Kapitals bei Lenndy als Verlust abgeschrieben. In den nächsten 12 Monaten wird der Rest als Verlust abgeschrieben (jeden Monat 5%) und auch weiterhin in der Renditeberechnung berücksichtigt. Ich bin 4-stellig in der Plattform Lenndy investiert.
 

Erste Kreditausfälle bei HeavyFinance
Bei HeavyFinance schreibe ich weiterhin Kredite als Verlust ab, welche mehr als 60 Tage in Verzug sind.
Da die Kredite alle mit großen Maschinen abgesichert sind, gibt es gute Chancen es zu keinen Verlusten bzw. zu geringen Verlusten kommen wird. Trotzdem schreibe ich Kredite in Verzug weiterhin ab. Gibt es später Zahlungen von bereits abgeschriebenen Darlehen werden diese wieder als Einnahmen verbucht.
Unternehmen welche mit den Zahlungen in Verzug geraten müssen 0,1% Strafzinsen pro Tag an HeavyFinance bezahlen. Diese Zahlungen werden an alle Anleger weitergeleitet. Das entspricht einem Zins von 36,5% p.a.
Das dürfte die Rendite von Darlehen in Verzug etwas steigen lassen.

Rendite nach allen Ausfällen
Die größten Teile der Kreditausfälle habe ich bereits im Laufe der Zeit als Verlust abgeschrieben.

PlattformAnteil der abgeschriebenen Darlehen
LendermarketKeine Darlehen mit mehr als 60 Tagen in Verzug
Bondora100,0% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben

+0,1% gegenüber dem Vormonat
Mintos100% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben

Aktuell weniger als 2 Euro in "Recovery"
Finbee100,0% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben

+0,6% gegenüber dem Vormonat
AfrangaKeine Darlehen mit mehr als 60 Tagen in Verzug
OmarahaKeine Darlehen mit mehr als 100 Tagen in Verzug.
Werden automatisch mit Verlust von Omaraha verkauft
HeavyFinance15,7% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben

+5,7% gegenüber dem Vormonat
EsketitKeine Darlehen mit mehr als 60 Tagen in Verzug
Iuvo Group100% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben
MonceraKeine Darlehen mit mehr als 60 Tagen in Verzug
SwaperKeine Darlehen mit mehr als 60 Tagen in Verzug
Lenndy50,0% des kompletten Kapitals bei Lenndy bereits abgeschrieben
(Investiert + Nicht investiert)

+8,3% gegenüber dem Vormonat

Hinweis: Durch Handel auf dem Zweitmarkt ändert sich die "Ausfallsumme" häufiger.
Viventor100% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben
NeoFinance95,0% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben

-1,2% gegenüber dem Vormonat
MonestroKeine Darlehen mit mehr als 60 Tagen in Verzug
Finbee Tschechien100,0% aller Darlehen mit mehr als 60 Tagen Verzug bereits abgeschrieben

+0,0% gegenüber dem Vormonat

Verhältnis P2P Gewinne zu den monatlichen Abschreibungen:
Nur 4% der Gewinne gingen für Abschreibungen drauf
Von allen Zinsen + Zweitmarktgewinnen blieb also Netto 96% nach Abschreibungen übrig.

    Beispiel:
    —> 1000€ Gewinne insgesamt bei allen Plattformen
    —> 40€ durch Abschreibungen insgesamt bei allen Plattformen
    —> Nettogewinn: 960€

monatliche abschreibungen dezember 2021

Bei einem Wert von 100% würden alle erhaltenen Gewinne für monatliche Abschreibungen weg gehen und die Rendite würde 0% betragen. Bei einem Wert von über 100% wäre die Rendite negativ.
Also: Je geringer der Anteil desto besser.

 
Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World:
Der MSCI World Index (inklusive Ausschüttungen) hatte im Dezember eine Rendite von 4,6%. Aufs Jahr gesehen entspricht dies einer Rendite von 55,2% p.a.
Im Vergleich dazu hat mein verwaltetes Portfolio im Dezember 2021 eine Rendite von 20,6% p.a. bei der P2P-Anlage erzielen können.

rendite-vergleich-dezember-2021-p2p-rendite zu- msci-world

Quelle: Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World Index (inklusive Reinvestiton der Ausschüttungen) Quelle: Justetf.com

Der Stand am Ende Dezember 2021 sieht so aus:

    Meine P2P Rendite: Von 100 Punkten auf jetzt 498 Punkte
    MSCI World: Von 100 Punkten auf jetzt 366 Punkte

 
Fazit:
Das Jahr 2021 endete positiv und besser wie ich erwartet hatte. Nach dem ersten Pandemiejahr 2020 hab ich für 2021 mit höheren Verlusten gerechnet. Das Ziel von 12% Rendite konnte mit 17,2% deutlich übertroffen werden. Höhere Verluste sind ausgeblieben, könnten aber noch nachträglich in 2022 kommen. Es gab viele Zahlungen aus dem Inkasso, wo eigentlich schon länger ausgefallen und abgeschrieben waren.

Für 2022 gibt es eigentlich bessere Vorzeichen, denn die meisten Kredite in Verzug sind bereits vollständig abgeschrieben. Überraschungen kann es im Jahr 2022 natürlich immer geben. Sollte eine P2P Plattform oder ein Kreditgeber in diesem Jahr neu ausfallen oder in Probleme geraten in welche ich investiert bin, wird sich das natürlich auf die Rendite auswirken.

Für 2022 rechne ich mit einer Rendite von ca. 12-15% nach Ausfällen wenn es zu keinen Plattformausfällen oder Kreditgeberpleiten kommen sollte. Bei einem Ausfall einer ganzen Plattform oder eines Kreditgebers hängt es natürlich ab wie viel Kapital ich dort angelegt habe.

 

Kommentare: 2

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Wie rechnest du dir denn deine Zinsen zusammen? Ich mache das mit Portfolio Performance im Verfahren Interner Zinsfuß. Da komme ich ohne Ausfälle zu berücksichtigen nicht mal ansatzweise an die hier angegeben 17 oder 20%. Eher an so 12%. Oder ist das Geheimnis hier etwa massiver Handel auf irgendwelchen Zweitmarkt?

 

Antworten

     

    Hi Doso,

    an jedem Monatsanfang werden die Kontostände auf allen P2P Plattformen getrackt. Ich mach das noch ganz altmodisch in Excel.
    Ist der Monat vorbei rechne ich alle Zinsen, Zweitmarktgewinne/-verluste und Abschreibungen zusammen.

    So gut wie 2021 läuft es nicht immer. 2019 war zum Beispiel ein schlechtes Renditejahr da dort bei mir sehr viel neue Ausfälle dazugekommen sind. Da habe ich nur 6,9% Rendite erzielt nach Ausfällen und hatte massive monatliche Abschreibungen.

    Ich handle zwar auf den Zweitmärkten aber massiv würde ich nicht sagen. Das war früher viel mehr. Aber es trägt doch schon zu einer besseren Rendite bei. Immer mal wieder ergeben sich größere Chancen. Zuletzt im März 2020 während der Corona-Krise habe ich massiv mit Abschlägen eingekauft.

    Plattformen ohne Rückkaufgarantie tragen sehr viel zur überdurchschnittlichen Rendite bei. Zum Beispiel Finbee.
    Mein Durchschnittszins liegt bei Finbee bei 23,7%.
    Und die Ausfallsumme hat sich im letzten Jahr verringert:
    Ende 2020: 29.448,78€ über 60 Tage in Verzug
    Anfang 2021: 27.513,56 über 60 Tage in Verzug
    Ich habe keine Ausfallkredite verkauft. Das waren alles Zahlungen aus dem Inkasso, die ich bereits vollständig in den Jahren davor als Verluste (viel in 2019) abgeschrieben hatte.
    Bedeutet: Bei Finbee lag die Rendite in 2021 über 30%.

    17% Rendite auch in 2022 halte ich für schwer erreichbar. Das wird in diesem Jahr kaum zu erzielen sein, Deswegen hatte ich geschrieben so 12-15% Rendite sind möglich nach Ausfällen. Aber nur solange es zu keinen großen Plattformpleiten oder Kreditgeberpleiten kommen sollte. Wenn es mich trifft kann es auch zu negativen Renditen kommen.

     

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