Fellow Finance in 2015 mit deutlichem Gewinn
Eine überraschende Nachricht gab es bei den veröffentlichten Finanzzahlen bei Fellow Finance über das vergangene Jahr 2015. Denn die finnische P2P Plattform konnte bereits im zweiten vollen Geschäftsjahr einen deutlichen Gewinn verbuchen.
Die im Juni 2013 gestartete Plattform hat bis jetzt mehr als 53 Millionen € an Krediten vermittelt. Und das in weniger als 3 Jahren. Wachstum von Fellow Finance:
Neu vermitteltes Kreditvolumen bei Fellow Finance:
- 2013: 5,4 Millionen €
2014: 16,2 Millionen €
2015: 22,1 Millionen €
2016 (Schätzung): 40 Millionen €
Im Normalfall schreiben alle P2P Plattformen in den ersten Jahren Verluste weil viel Geld in Marketing und Entwicklung ausgegeben werden muss. Ziel der Kreditmarktplätze ist es in den ersten Jahren das Volumen zu steigern da Plattformen meist nur bei sehr hohem Volumen in die Gewinnzone kommen. Im zweiten vollen Geschäftsjahr konnte Fellow Finance bereits einen Gewinn verbuchen.
Die Finanzdaten im Jahr 2015 sehen bei Fellow Finance so aus:
- Umsatz: 4.005.000 €
Gewinn: 448.000 €
Der Grund für ein sehr gutes Jahr dürften vor allem 2 Gründe sein. Die niedrigen Mitarbeiterkosten sowie die höheren Kreditnehmer Gebühren. So arbeiten nur 13 Mitarbeiter bei Fellow Finance. Dies sind erstaunlich wenig. Immerhin hat Fellow Finance bereits mehr als 50 Millionen € an Krediten vermittelt und jeden Monat kommen mehr als 3 Millionen Euro hinzu. Damit liegt Fellow Finance beim monatlichen Kreditvolumen im europäischen Vergleich auf Platz 17.
Zum anderen sind es die höheren Kreditnehmer Gebühren die für ein Gewinnjahr gesorgt haben. Wird ein Kredit finanziert gehen sofort 5-6% der Summe (Maximal 299€) als Gebühr an Fellow Finance. Zusätzlich gibt es monatliche Gebühren die 0,4% – 1% der offenen Tilgungssumme betragen. Für Anleger ist die Nutzung so gut wie Gebührenfrei. Einzig und allein beim Verkauf von Krediten auf dem Zweitmarkt wird eine kleine Gebühr von 1% fällig.
Die mittlerweile größte finnische Crowdlending Plattform wirbt mit einer durchschnittlichen Nettojahresrendite von 13,4% für Anleger. Mehr als 2300 Investoren aus ganz Europa kann Fellow Finance vorweisen. Nur etwa 7% der Kreditanträge schaffen es auch auf den Marktplatz und werden finanziert.
Die finnische Plattform strebt eine Expansion in weitere europäische Länder an. So kann man seit März 2016 neben finnischen Kreditnehmern auch in polnische Kredite (P2P-Anlage.de berichtete) investieren. Dabei tragen Investoren in polnische Kredite das Wechselkursrisiko da in polnische Zloty geboten wird. Abgerechnet und angezeigt wird alles in der Euro-Währung. Als weiteres Land soll Schweden noch in 2016 dazu kommen.
Wie regelt Fellow Finance das mit den Kreditausfällen?
Für finnische Kredite gibt es eine einheitliche Regelung. Kommt ein Kredit in Verzug so werden regelmäßige Mahnungen verschickt um den Kreditnehmer auf den Verzug hinzuweisen. Nach 90 Tagen Zahlungsverzug wird der Kredit dann zu festen 70% des Restwertes an ein Inkassounternehmen verkauft. Bei einem 100€ Anteil würden die Anleger also 70 Euro wieder herausbekommen und 30 Euro als Verlust verbuchen können.
In Polen gibt es noch keine feste Quote wieviel die Inkassounternehmen für die Kredite zahlen werden. Da auch noch kein Kredit bereits 90 Tage im Verzug war muss man in Polen die Entwicklung noch abwarten.
Quelle: http://fellowfinance.fi/en/company/news-archive/2016/02/25/fellow-finance-financial-statements-bulletin
Hi Andreas,
toller und informativer Artikel. Fellow Finance hört sich sehr interessant an. Ich glaube, es wird mal Zeit mein Investment nach Finnland auszuweiten 😉
Viele Grüße
Lars
hallo
wie ist denn fellow geschützt im falle eine insolvenz?
mintos hat schon gemacht