In diesem P2P Update geht es um die erzielte Rendite bei allen P2P Plattformen im Oktober 2022.
Über alle P2P-Plattformen in welche ich investiert bin, lag die Rendite im Oktober 2022 bei 23,7% p.a.
Die berechnete Rendite ist die Netto-Rendite des P2P-Portfolios nach Ausfällen und Abschreibungen.
Erwartet hatte ich eine Rendite zwischen 17-22%. Durch höhere Zahlungen aus der Eintreibung ist die Rendite deutlich höher als erwartet ausgefallen.
Die letzten 3 Monate:
August 2022 |
September 2022 |
Oktober 2022 |
+20,7 % |
+20,9 % |
+23,7 % |
Gesamtrendite in den letzten 3 Monaten:+21,8 % p.a. |
Rendite-Prognose der nächsten Monate:
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Im Oktober gab es hauptsächlich 2 Gründe warum die Rendite so überdurchschnittlich ausgefallen ist:
Der erste Grund sind höhere Inkassozahlungen von bereits mit Verlust abgeschriebenen Darlehen. Die Abschreibungen waren im Oktober stark negativ. Also kam mehr von der Eintreibung zurück als neue Kredite ausgefallen sind.
Ein weiterer Grund für die hohe Rendite sind meine Käufe von Darlehen mit hohem Abschlag bei IUVO Group.
Bei Omaraha habe ich weiter hohe Verluste durch automatische Kreditverkäufe. Im Oktober 2022 lagen diese bei über 1.500€ Verlust.
Ausblick: Das 2022 wird für mich mit einer Rekordrendite von über 20% p.a. nach Ausfällen enden. Das Jahr 2023 wird aber definitiv schwächer werden. Das ist jetzt schon absehbar.
Hier gibt es übersichtlich alle Monatsrenditen seit dem Jahr 2011 aufgelistet.
2022 wird sehr wahrscheinlich Bestes Renditejahr seit 11 Jahren
Nach 10 Monaten im Jahr 2022 liegt meine Rendite aktuell unverändert bei 23,5% p.a.
Meine bisheriges Bestes Renditejahr war 2016 mit 21,7% Nettorendite.
Mit ziemlicher Sicherheit wird 2022 also das Beste P2P Renditejahr seit über 11 Jahren.
Hier ein Auszug meiner P2P-Einnahmen im Oktober 2022 von einigen Plattformen:
Einnahmen im Oktober 2022:
Höhere Einnahmen auch im Oktober 2022 wegen Kauf russischer Kredite mit Abschlag auf den Zweitmärkten
Auch im Oktober 2022 war ich aktiv und habe mit hohen Abschlägen russische Kredite von anderen Anlegern gekauft.
Deswegen hatte ich auch im Oktober einen hohen Einmalgewinn durch den Abschlag, weil der Abschlag sofort als Gewinn im Kaufmonat verbucht wird.
In den 20 Monaten danach wird jeden Monat 5% der ausstehenden Summe als Verlust abgeschrieben.
Es gibt ja nur 3 verschiedene Ausgangs-Möglichkeiten:
- Es gibt nie wieder eine Zahlung von Kviku auf IUVO Group. Dann habe ich zwar jetzt im Oktober 2022 einen hohen Gewinn verbucht, werde aber diesen Gewinn und das ganze Investment in den nächsten 20 Monaten als Verlust abschreiben (Jeden Monat wird 5% als Verlust abgeschrieben).
- Es gibt Teilzahlungen von Kviku. Aber solange keine Zahlungen eintreffen werde ich hier auch bis dahin jeden Monat 5% des Gesamtinvestments als Verlust abschreiben.
- Kviku bekommt die Erlaubnis von der russischen Zentralbank um alle ausstehenden Kredite zu bezahlen. Dann hängt es natürlich davon ab wann die Zahlungen kommen. Wenn die Zahlungen erst in 5 Jahren kommen ist die Rendite zwar positiv jedoch nicht ganz so hoch als wenn die Zahlungen bereits in 2 Jahren kommen.
Vor dem Beginn des Ukraine-Kriegs hatte ich nur wehr wenig russische Kredite . Der Anteil an russischen/ukrainischen Darlehen betrug nur 0,2%. (Siehe hier)
Da es bereits bei einigen P2P Plattformen bereits Zahlungen aus Russland gab, gehe ich bewusst das Risiko ein. Natürlich weiß ich das es hier sehr gut zu einem Totalausfall geben kann und berechne dies auch ein.
Durch den Kauf der russsichen Kredite habe ich einen Einmalgewinn von 30-40% erzielt. Das war der Abschlag den ich erhalten habe. Ich habe aktuell eine mittlere 4-stellige Summe in russische Kredite von Kviku investiert.
Ab sofort werden diese gekauften Kredite jeden Monat mit 5% als Verlust abgeschrieben. Und das dann die nächsten 20 Monate bis die komplette Summe voll als Verlust abgeschrieben wird. Sollten dann Zahlungen aus Russland eingehen, werden diese dann wie Einnahmen gerechnet. Und das ist dann meine Spekluation darauf, das die Sanktionen aus Russland irgendwann gelockert werden.
Kurzfristig rechne ich mit keinen Zahlungen oder nur sehr geringen Zahlungen aus Russland.
Wenn ich die Chancen als höher sehe das die Sanktionen gelockert werden, werde ich noch weitere russische Kredit mit Abschlag kaufen. Ein großes Risiko ist unter anderem natürlich der Währungskurs. Denn sollte der russische Rubel stark an Wert verlieren, ist natürlich fraglich ob die Kreditgeber die vollen Währungsverluste auf sich nehmen.
Weitere Creditstar Abschreibungen im Oktober 2022:
Im August 2022 habe ich begonnen mein komplettes Creditstar-Investment bei Mintos schrittweise abzuschreiben.
Auch im Oktober habe ich 5% der ausstehenden Summe als Verlust abgeschrieben, auch wenn Creditstar bei Mintos offiziell gar nicht ausgefallen ist. Der Grund ist das Creditstar mit fälligen Zahlungen in Verzug gekommen ist, und die fälligen Zahlungen bei Mintos auf Ende des Jahres verschoben wurden. Dabei handelt es sich um fällige Zahlungen in Höhe von 8,3 Mio. €.
Sollte Creditstar die Zahlungsrate im Dezember wie geplant bezahlen, werde ich das bis dahin als Verlust abgeschriebene wieder als Guthaben gutschreiben. In der Zwischenzeit sehe ich die Zahlungen als mehr als 60 Tage in Zahlungsverzug und schreibe das gesamte Investment schrittweise ab.
Entschädigt werde ich von Creditstar durch höhere Zinsen. Denn ich habe bereits eine Einmalzahlung in höhe von 1% erhalten. Zusätzlich erhalte ich 18% Zinsen auf die ausstehende Kreditsumme.
Im Monat November 2022 werde ich insgesamt 161,11 € (Alle Kreditgeber) bei Mintos als Verlust abschreiben. Auf Creditstar fallen im November -159,19 € als Abschreibung an. Wenn ein Kreditgeber in Verzug gerät schreibe ich 20 Monate lang jeden Monat 5% der Ausfallsumme ab.
Stichtag: 31.10.2022:
Mein Creditstar | Summe31.10.2022 | Summe30.09.2022 |
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Mein gesamtes Creditstar Portfolio bei Mintos |
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---> Davon in Kredite investiert (Claims) | 1088,49 € | 1235,28 € |
---> Davon in Notes investiert | 0,74 € | 0,79 € |
---> Davon in Pending Payments | 2094,47 € | 2893,67 € |
Abschreibung als Verlust (5% pro Monat): | November 2022: -159,19 € | Oktober 2022: -206,49 € |
Insgesamt als Verlust abgeschrieben (August bis November 2022): | -800,53 € (25,1% der ausstehenden Summe) |
Wie man sehen kann hat Creditstar bereits sehr viel von den „Pendings“ zurückgezahlt. Mein Investment in Creditstar ist im Oktober um fast 1.000€ gesunken.
Mit Stand Ende Oktober stehen 3183,70€ von Creditstar auf Mintos bei mir im Risiko. Nach November habe ich dann bereits 25,1% meines ganzes Creditstar Investments als Verlust abgeschrieben.
Bei den meisten Plattformen ist bereits der Hauptteil der Kredite in Verzug als Verlust abgeschrieben:
Verhältnis P2P Gewinne zu den monatlichen Abschreibungen:
Negative Abschreibung von 15%
Von allen Zinsen + Zweitmarktgewinnen kamen also noch zusätzlich 15% der Einnahmen aus negativen Abschreibungen.
Beispiel:
- —> +150€ durch negative Abschreibungen insgesamt bei allen Plattformen
—> 1000€ Gewinne insgesamt bei allen Plattformen
—> Nettogewinn: 1150€
Bei einem Wert von 100% würden alle erhaltenen Gewinne für monatliche Abschreibungen weg gehen und die Rendite würde 0% betragen. Bei einem Wert von über 100% wäre die Rendite negativ.
Also: Je geringer der Anteil desto besser.
Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World:
Der MSCI World Index (inklusive Ausschüttungen) hatte im Oktober 2022 eine Rendite von +5,4%. Aufs Jahr gesehen entspricht dies einer Rendite von +64,8% p.a.
Im Vergleich dazu hat mein verwaltetes P2P Portfolio im Oktober 2022 nach allen Abschreibungen und Zweitmarktgewinnen/Verlusten eine Rendite von +23,7% p.a. bei der P2P-Anlage erzielen können.
Quelle: Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World Index (inklusive Reinvestiton der Ausschüttungen) Quelle: Justetf.com
Der Stand am Ende Oktober 2022 sieht so aus:
- Meine P2P Rendite: Von 100 Punkten auf jetzt 605 Punkte
- MSCI World: Von 100 Punkten auf jetzt 334 Punkte
Fazit:
Meine Abschreibungen bleiben sehr gering oder sogar negativ wie im Oktober 2022 weil ich seit der starken Inflation mehr in P2P Plattformen mit Rückkaufgarantie investiere. Da gibt es normalerweise ja keine Abschreibungen durch Kreditausfälle sondern nur Abschreibungen durch Plattformausfälle. Also praktisch wenn eine P2P Plattform komplett ausfällt. Wenn dann aber eine ganze Plattform ausfällt sind die Abschreibungen dann umso höher.
Bisher hatte ich bisher nur kleine Summen bei Ausfall-Plattformen wie Viventor und Lenndy. Deswegen gab es auch noch keine sehr hohen Abschreibungen und deshalb habe ich seit Juli 2013 immer positive Monatsrenditen. Sobald aber eine P2P Plattform oder Kreditgeber ausfällt wo ich höher investiert bin, wird es schnell über eine längere Zeit negative Monatsrenditen geben.
Esketit nutze ich für kurze Laufzeiten und sehe ich als großen Vorteil das es schnell und kostenlos verfügbar ist (in normalen Marktphasen). Auch sehe ich das Risiko eines Ausfalls bei Esketit (Creamfinance) geringer an und bin auch hier mit der Rendite zufrieden.
Der nächste Rendite Monatsbericht erscheint bereits in Kürze für den Monat November 2022.