Mein Finbee P2P-Portfolio nach 21 Monaten Investition
Als die P2P Plattform „Finbee“ im August 2015 neu gegründet wurde habe ich mich gleich angemeldet und die ersten Testinvestitionen getätigt. Finbee hat seinen Sitz in Litauen und vergibt unbesicherte Konsumkredite an Privatleute in Litauen. In den ersten Monaten habe ich mit kleinen Geboten begonnen zu investieren. Recht bald habe ich festgestellt das die Ausfälle recht gering bleiben und die Zinsen dazu im Vergleich recht hoch waren.
So habe ich meine Investition schrittweise erhöht. Mittlerweile gehört Finbee mit zu den Plattformen wo ich am meisten investiert habe. Allerdings sind die Marktzinsen heute anders als noch vor einem Jahr. Trotzdem ist immer noch, zumindest aktuell, eine gute zweistellige Rendite möglich.
Hier der Überblick über mein Portfolio:
Finbee gibt den durchschnittlichen Zinssatz mit 29% an. Bei meiner Berechnung komme ich auf genau 28% Zinsatz im Schnitt. Durch den Compensations Fund habe ich bereits über 2.100 € erhalten. Meine defaults liegen gerade bei 6,2% meines Gesamtportfolios. Ich bin aber regelmässiger Verkäufer von Anteilen die im Verzug sind. Mein Ziel ist es wenn möglich keine neuen defaults zuzulassen und die Kredite davor mit ein wenig Verlust auf dem Zweitmarkt zu verkaufen.
Meine Rendite
Meine Gesamt-Rendite liegt aktuell bei 26,9% p.a. nach Ausfällen. Bei der Berechnung habe ich alle defaults mit 80% als Verlust abgeschrieben. Solch eine Rendite ist für Neueinsteiger jetzt nicht mehr möglich. Dennoch sollte die Rendite bei Konsumentenkredite immer noch zweistellig sein. Die meisten Kredite in meinem Portfolio sind mit Rating C und D. Hier gibt es meist noch Zinsen von über 20%.
Default Kredite
Zu Beginn konnte man keine Kredite im Verzug verkaufen. Deshalb habe ich noch einige Kredite mit default in meinem Portfolio. Aktuell kann man Kredite sobald sie einmal im default waren nicht mehr auf dem Zweitmarkt verkaufen. Da es aber nicht sehr viele Ausfälle gibt kann ich damit gut leben.
Die geringe Ausfallquote liegt unter anderem an der hohen Ablehnungsrate bei Finbee. Finbee lehnt von 100 Kreditanfragen 93 Anfragen ab und nur 7 werden auch finanziert. Ausßerdem gibt es vor jeder Kreditauszahlung ein persönliches Treffen mit dem Kreditnehmer.
Compensations Fund
Finbee hat einen limitierten Compensations Fund eingerichtet der auch bis heute die Raten der Default-Kredite jeden Monat zahlt (Der Fund zahlt bei Konsumentenkredite). Das Geld kommt von einem Teil der Einnahmen die Finbee durch Gebühren der Kreditnehmer finanziert. Sobald der Fund leer ist, soll es aber keine Zahlungen der Raten der Konsumentenkredite mehr geben.
Mein Fokus
Mein Fokus lag und liegt in Krediten mit langer Laufzeit. Besonders gerne investiere ich in lange Laufzeiten wie z. B. 5 Jahre. So habe ich mir, wo die Zinsen noch etwas höher waren, das Zinsniveau von damals für die nächsten Jahre gesichert.
Finbees Expansion nach Tschechien
Geplant ist weiterhin eine Expansion nach Tschechien. Das könnte aber noch einige Monate dauern. Hier werde ich ähnlich vorgehen wie in Litauen, nämlich das ich mit kleinen Beträgen teste ob die Zahlungsmoral der Tschechen ähnlich gut ist wie der von Litauen. Für mich ist Tschechien interessant da ich dort noch nicht investiert bin. Ganz allgemein ist ein stetiges Wachstum des Kredititvolumens zu beobachten:
Firmenkredite
Recht neu sind jetzt auch Firmenkredite dazugekommen. Dazu gibt es allerdings noch wenig Erfahrungen. Da hier die Zinsen allgemein niedriger sind und es auch keinen Fund gibt der im Default-Fall zahlt, bin ich anfangs noch eher zurückhaltend beim investieren. Für alle die mehr diversifizieren wollen ist es gut geeignet einen Teil auch in Fimenkredite zu investieren.
Finbee setzt auf Transparenz!
Besonders gefällt mir das auf Transparenz hohen Wert gelegt wird. So kann man einen eigenen „Loan Book Export“ für alle Kredite mit allen Details herunterladen und so seinen eigene Anlagestrategie aufbauen. Es gibt eine ausführliche Statistikseite mit den aktuellen Ausfallzahlen. Bei „Finbee Live“ ist es sogar möglich die Mitarbeiter bei Finbee per Webcam beim arbeiten zusehen und bekommt so einen kleinen Einblick in die Welt der P2P Plattform.
Fazit: Ich bin sehr zufrieden mit der Plattform Finbee. Von der geringen Ausfallquote bin ich nach wie vor überrascht. Mit knapp 27% Rendite nach Ausfällen hätte ich am Anfang nicht gerechnet.
Hallo.
Ich habe mich jetzt auch bei F.B. angemeldet und bin anschließend auf deinen Report gestoßen.
Du scheinst (hoffentlich noch) recht zufrieden zu sein und die Renditen sehr „gehoben“. Da wundert es mich, daß man von FB immernoch wenig bis gar nichts hört.
Das mag vielleicht an der WEbseite liegen, die leider etwas unübersichtilich ist. Aber ich traue mich da jetzt auch mal mit 500€ ran.
Man sieht sich.
Gruß, M.
Hallo Matthias,
ja ich bin zufrieden. Das Problem das man weniger hört ist das Finbee als eine der wenigen Plattformen die Steuer (15%) automatisch einbehält. Dies sollte dann später mit dem deutschen Finanzamt augeglichen werden. Ich bin mir aber noch nicht sicher ob das deutsche Finanzamt die Dokumente (Also den Steuereinbehalt in Litauen) von Finbee aktzeptiert. Deshalb haben sich viele Anleger von Finbee zurückgezogen. Die Renditen sind gesunken im Vergleich zu den Anfangszeiten weil Finbee die Zinsen gesenkt hat, für mich aber noch ausreichend für das eingegangene Risiko.