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Rückblick: Meine P2P Gesamt-Rendite im Jahr 2020 (19,5%)

Für die meisten P2P-Anleger war 2020 kein gutes Renditejahr. Denn gerade ab März begann mit der Pandemie das große P2P Beben. Viele Kreditanbahner hatten Liquiditätsschwierigkeiten und konnten die Zahlungen nicht mehr bedienen.

Aus diesen Gründen haben viele Anleger gerade am Anfang der Pandemie panikartig Kredite auf den Zweitmärkten mit Verlusten verkauft. Ich habe genau das Gegenteil gemacht. Als die Unsicherheit am größten war, konnte ich nicht widerstehen und habe auf dem Mintos Zweitmarkt zugeschlagen. Teilweise mit bis zu 33% Abschlag. Natürlich war auch das ein hohes Risiko, denn es hätte auch schlecht ausgehen können.

Am Ende konnte mein verwaltetes P2P Portfolio eine Gesamtrendite von 19,5% im Jahr 2020 erzielen. Diese Rendite ist die Nettorendite nach allen Ausfällen und Plattformpleiten und Abschreibungen. Die folgenden Renditen sind Netto-Renditen. Um die Renditen besser zu vergleichen sind alle monatlichen Renditen aufs Jahr gesehen, also annualisiert angezeigt:

P2P-Rendite im Jahr 2020 für mein verwaltetes P2P Portfolio nach Ausfällen
P2P-Rendite im Jahr 2020 für mein verwaltetes P2P Portfolio nach Ausfällen:
Monatliche Renditen: (p.a.)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
13,9% 19,8% 29,4% 20,2% 13,4% 12,0% 14,4% 26,0% 23,1% 14,8% 25,3% 21,1%
Rechner

Rendite im Jahr 2020 (p.a.)
+19,5%

Zuletzt im Jahr 2017 so eine hohe Rendite
Zuletzt konnte das verwaltete Portfolio im Jahr 2017 Renditen oberhalb von 19% erzielen.

1. Halbjahr im Vergleich zum 2. Halbjahr
Erstaunlicherweise lief das 2. Halbjahr sogar besser als das erste Halbjahr.
Im ersten Halbjahr lag die Rendite bei 18,1% p.a.
Im zweiten Halbjahr betrug die Rendite 20,8% p.a.

Monatliche Abschreibungen

MonatMonatliche
Abschreibungen
bei Monestro
Monestro
Monatliche
Abschreibungen
bei Finbee Tschechien
Finbee Tschechien
Monatliche
Abschreibungen
bei Finbee
Finbee
Januar 2020144,53 €224,43 €1486,73 €
Februar 2020144,53 €-1146,60 €1573,52 €
März 2020151,80 €-654,52 €1411,25 €
April 2020134,66 €0 €1303,77 €
Mai 2020154,16 €74,09 €1200,75 €
Juni 2020177,98 €74,35€931,11 €
Juli 2020182,26 €58,20 €743,43 €
August 2020164,74 €67,91 €712,63 €
September 2020-29,05 €62,61 €438,07 €
Oktober 2020-9,18 €57,39 €356,88 €
November 20201,82 €56,12 €-292,04 €
Dezember 20202,00 €-613,55 €-296,05 €

Monestro: MonestroAm Ende des Jahres 2020 sind bei Monestro 99,6% aller Kredite welche mehr als 60 Tage in Verzug sind abgeschrieben. Damit ist fast mein ganzes Portfolio bereits als Verlust abgeschrieben. sollten jetzt noch Zahlungen aus der Krediteintreibung kommen werden diese als zusätzliche Einnahme verbucht. Zu sehen an den grünen Zahlen (negative Abschreibung).

Finbee Tschechien: Finbee TschechienAm Anfang des Jahres 2020 sind mit 95,9% aller Kredite welche mehr als 60 Tage in Verzug sind abgeschrieben. Am Ende des Jahres sind es komplett 100%.
Im Februar und März gab es sehr hohe Inkassozahlungen. Im Dezember dann noch einmal eine höhere Zahlung aus dem Inkasso. Somit sind alle ausgefallene Kredite bei Finbee Tschechien komplett abgeschrieben. Es gibt aber immer noch aktive Kredite, welche die Raten weiterhin pünktlich bedienen.

Finbee: FinbeeAm Anfang des Jahres 2020 sind 73,7% aller Kredite welche mehr als 60 Tage in Verzug sind abgeschrieben. Am Ende des Jahres sind es komplett 100%. Zum Ende des Jahres sinken die Abschreibungen sogar ins negative. Bedeutet das die Ausfälle weniger werden und somit die bereits als Verlust abgeschriebenen Summen wieder gutgeschrieben werden. Das ist auch der Grund warum ich im 4. Quartal 2020 eine Rendite von 34,4% p.a. bei Finbee erzielen konnte.

Im Juni 2019 habe ich neue Investitionen bei Finbee eingestellt. Im der Mitte des Jahres 2020 habe ich wieder angefangen in neue Kredite zu investieren. Zu Beginn allerdings noch mit geringeren Beträgen. Es geht erstmal nur darum zu sehen wie gut die Kreditqualität während der Pandemie aussieht.

    Neben diesen 3 Plattformen gibt es natürlich auch weitere Abschreibungen bei anderen Plattformen. Zum Beispiel bei Bondora, NeoFinance und weiteren P2P Plattformen, welche ich hier nicht alle aufliste.

Im Januar gingen noch knappe 50% der erhaltenen Gewinne für Abschreibungen drauf. Dies sank dann sehr stark im Laufe des Jahres. Im gesamten Jahr gingen genau 20% der erhaltenen Zinsen für monatliche Abschreibungen von der Rendite weg.

Ein entscheidender Grund für die guten Rendite-Monate war mein aktiver Zweitmarkthandel. Gerade am Beginn der Pandemie wollten sehr viele Anleger alle Kredite schnell verkaufen. Dies konnten sie nur indem sie einen hohen Abschlag aktzeptierten

Zweitmärkte in Turbulenzen:

10. März 2020:
Innerhalb von nur wenigen Tagen steigen die Zweitmarktangebote bei Mintos von 600.000 Anteile auf über 800.000 Anteile an. Anleger wollen Kredite verkaufen und Geld abziehen. Bei Mintos steigen die Abschläge auf 5% für die schwächsten Anbahner an.

14. März 2020: (Der Zweitmarkt Crash Samstag)
Nun schon über 1,15 Mio. Anteile auf dem Zweitmarkt bei Mintos. Teilweise ist Mintos überlastet weil es so viele Verkäufer und Handel gibt. Die Abschläge steigen am Mittag auf bis zu 10%. Am Abend gehen die Abschläge rauf auf bis zu 20%.

15. März 2020
Anleger verkaufen panikartig alle Kredite
Nun schon über 1,4 Mio. Anteile auf dem Zweitmarkt bei Mintos

16. März 2020
Am Montag stabilisieren sich die Abschläge wieder bei 12%, weil Anleger am Montag Kapital gutgeschrieben bekommen und die Höchsten Abschläge aufkaufen können.

20. März 2020
Am Freitag steigen die Abschläge wieder stark an auf bis zu 20%.

21. März 2020
Nun schon knapp 2 Mio. Angebote auf dem Zweitmarkt.

23. März 2020
Die Abschläge steigen auf 24% bei den schwächsten Anbahnern (zum Beispiel GetBucks).

30. März 2020
Die Abschläge liegen bei 21% bei den schwächsten Anbahnern.

2. Mai 2020
Die höchsten Abschläge liegen bei 18% bei schwachen Anbahnern und bei 12% höchstens bei besseren Anbahnern. Natürlich kommt es auch auf die Laufzeit an. Kurzläufer können natürlich mit weniger Rabatt verkauft werden als Langläufer mit mehrern Jahren Laufzeit.

30. Mai 2020
Die Abschläge gehen nur noch bis zu 6%.

Sommer 2020
Über den Sommer sinken die Abschläge auf maximal 2% wieder auf ein normales Niveau.

Mintos Zweitmarkthandel
In diesen Zeiten war ich sehr aktiv auf dem Mintos Zweitmarkt. Das Volumen das ich gehandelt habe lag im ersten Halbjahr 2020 bei 594.223€. Also das Volumen aller Käufe sowie Verkäufe auf dem Zweitmarkt zusammen.
Natürlich kann auch mit geringem Kapital schnell höhere Summen zusammen kommen, wenn man immer wieder kauft und verkauft. So habe ich es in dieser Zeit gemacht. Und nur aus diesem Grund kamen auch die guten Renditen zustande. Umso erstaunlicher ist es für mich das ich nach wie vor ein „In Recovery“ von weniger als 2€ habe. Fast wäre ich von dem Ausfall beim Anbahner Varks (Finko Armenien) betroffen gewesen. Jedoch hatte ich etwa einen Monat vor der Suspendierung alle Kredite von Varks damals verkauft.

Während dieser Zeit hatte ich einige Kreditanbahner aus dem Handel ausgeschlossen, welche mir für zu schwach erschienen. Zum Beispiel GetBucks, Express Credit, Capital Service und weitere. Da habe ich mich auch trotz sehr hohen Abschlägen zurück gehalten und lieber mit etwas stabileren Anbahnern gehandelt. Zum Beispiel Mogo, Wowwo, Creditstar, Delfin Group, ID Finance, Iute Credit und Placet Group.

Bis in den Sommer war ich dann auch weiter auch mit geringeren Abschlägen am Zweitmarkt aktiv am handeln. Als die Abschläge dann so gering wurden, gab es kaum mehr Möglichkeiten und Angebote.

Die Rendite war 2020 bei Mintos fantastisch. Besonders das erste Quartal:

Mintos Rendite

Mintos

Q1 2020 Q2 2020 Q3 2020 Q4 2020
+128,9 % +25,1 % +25,8 % +17,3 %
Rechner

Rendite im Jahr 2020:
+49,3 %   

Jetzt auch bei Mintos investierenMintos hat bereits über 394.000 Anleger. Im Schnitt investieren Anleger 2.454€

Der durchschnittliche Zinssatz steigt leicht um 0,7%
Im Schnitt erhalte ich nun 24,4% Zinsen am Ende des Jahres.

Deutliche Renditeschwankungen während des Jahres wegen Zweitmarkthandel
recordDie monatlichen Renditeschwankungen lagen 2020 mit 17,4% sehr hoch. Grund dafür ist mein Handel auf den Zweitmärkten. Der Unterschied vom Besten Monat (29,4%) zum schlechtesten Monat (12,0%) beträgt 17,4%.

18 aktive Plattfomen
recordIm Jahr 2020 verteilt sich das Portfolio auf 18 verschiedenen P2P Plattformen. Bei einigen Plattformen habe ich alles auslaufen lassen oder alle Darlehen verkauft und bin komplett ausgestiegen. Dies ist aber nicht überall so einfach. Sobald es Ausfälle im Portfolio gibt, komme ich in der Regel nicht so schnell aus der Plattform heraus. Nur wenn es einen Zweitmarkt gibt und die Preise stimmen kann ich alles komplett verkaufen und aussteigen.

Anteil der Kredite mit Rückkaufgarantie leicht gesunken
Zum Ende des Jahres sind 13% des Portfolios in Kredite mit Rückkaufgarantie. Hierzu zähle ich nur die Darlehen mit wirklich 100% Rückkaufgarantie mit.
Den größten Anteil mit 87% sind immer noch Kredite ohne Rückkaufgarantie. Hier bin ich bereit mehrere Jahre zu warten bis es erste Erfolge im Eintreibungsprozess gibt.

Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World:
Im Jahr 2020 erzielte der MSCI World Index (inklusive Ausschüttungen) eine Rendite von 5,3%.
Im Vergleich dazu habe hat mein verwaltetes Portfolio 2020 eine Rendite von 19,5% bei der P2P-Anlage erzielen können.

rendite-vergleich-2020-p2p-rendite zu- msci-world

Quelle: Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World Index (inklusive Reinvestiton der Ausschüttungen) Quelle: Justetf.com

Der Stand am Ende des Jahres 2020 sieht so aus:

    Meine P2P Rendite: Von 100 Punkten auf jetzt 420 Punkte
    MSCI World: Von 100 Punkten auf jetzt 278 Punkte

 

Mein Portfolio Ende 2020:


Der durchschnittliche Zinssatz ist von 23,7% am Anfang des Jahres auf 24,4% bis zum Ende des Jahres leicht gestiegen.

Anzahl der aktiven P2P-Plattformen:
18  

Durchschnittlicher Zinssatz:
24,4%  

Die Plattformdiversifikation bleibt in einem sehr guten Bereich obwohl ich nur noch bei 18 Plattformen investiere. Damit gemeint sind aktive Plattformen ab 1€ ausstehende Investition. Einige Plattfromen bleiben weiterhin übergewichtet im Portfolio.

 
 
 
 
 

Weiterhin bin ich in deutlich über 1000 verschiedene Darlehen investiert. Die Kreditdiversifikation ist weiterhin im perfekten Bereich. Damit ist eine optimale Kredit-Diversifikation erreicht.
 
 
 
 
 
Sofort Liquidierbar sind bei mir 32% des Kapitals. Natürlich müsste ich auch teilweise Abschläge in Kauf nehmen, falls ich diese 32% der P2P-Investitionen verkaufen würde.

Weitere Daten:

Kredite ohne Sicherheiten
99%  

Kredite mit Sicherheiten: (z.B. Immobilie, PKW)
1%  

   

Privatkredite:
88%  

Geschäftskredite:
12%  

   

Ohne Rückkaufgarantie:
87%  

Mit Rückkaufgarantie:
13%  

Mein Portfolio am 31.12.2020:

Kredite mit mehr als 60 Tagen Zahlungsverzug:

23,5%

Anteil der bereits als Verlust abgeschriebenen Kredite

97,1%

Bei einem Portfolio von 10.000€ würde es dann so aussehen:

10.000€ investiert.
2.350€ mehr als 60 Tage in Verzug.
2281,85€ bereits als Verlust abgeschrieben und in der Renditeberechnung berücksichtigt.

Der Anteil der Kredite mit mehr als 60 Tage in Verzug ist leicht angestiegen von 22,8% am Anfang des Jahres auf nun 23,5% vom Gesamtportfolio. Solange ich keine ausgefallenen Darlehen verkaufe, steigt dieser Wert immer weiter an, je länger ich investiere.

Am Ende des Jahres 2020 hatte ich bereits 97% aller Ausfälle (mehr als 60 Tage in Verzug) bereits abgeschrieben. Das ist der bisher höchste Wert bei mir.
Erklärbar ist dies so: Da ich nun schon seit knapp 10 Jahren in P2P investere, und die ausgefallenen Darlehen in meinem Portfolio relativ schnell abschreibe (10% bzw. 5% jeden Monat) erhöht sich auch dieser Wert, je länger ich investiere.

2021Prognose 2021: Rendite dürfte sinken wegen Auswirkung der Pandemie
2020 war das Jahr der einmaligen Chancen. Nur durch einmalige Effekte wie den Zweitmarkthandel während der Pandemie war es mir möglich so eine hohe Rendite zu erzielen. Diese Effekte wird es im Jahr 2021 wahrscheinlich nicht mehr geben.
Auch in meinem Portfolio wird die Pandemie negative Auswirkungen haben. Eine schwache 2. Jahreshälfte 2021 ist für mich jetzt schon zu erkennen. Die Abschreibungen werden in Kürze wieder steigen.

Mit diesem Artikel ist die Serie „Rückblick“ fertig. Weiterhin wird es jeden Monat einen Rückblick auf den vergangenen Monat geben. Im April erscheint der Rückblick auf den März und so weiter.

Hier alle Rückblicke in der Zusammenfassung:

    Rückblick auf das Jahr 2011
    Rückblick auf das Jahr 2012
    Rückblick auf das Jahr 2013
    Rückblick auf das Jahr 2014
    Rückblick auf das Jahr 2015
    Rückblick auf das Jahr 2016
    Rückblick auf das Jahr 2017
    Rückblick auf das Jahr 2018
    Rückblick auf das Jahr 2019
    Rückblick auf das Jahr 2020

Alle monatlichen Renditen sind übersichtlich auf der Portfolio Seite zu finden –> Portfolio

 

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