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Rückblick: Meine P2P Gesamt-Rendite im Jahr 2018 (15,9%)

Schon am Anfang des Jahres 2018 war mir klar das ich nicht nochmal eine Jahresrendite von über 20% Rendite werde erzielen können. Am Ende lag die Jahresrendite bei 15,9% nach allen Ausfällen.
Etwa 40% der erhaltenen Zinsen gingen für Abschreibungen von Kreditausfällen drauf.

Die folgenden Renditen sind Netto-Renditen. Um die Renditen besser zu vergleichen sind alle monatlichen Renditen aufs Jahr gesehen, also annualisiert angezeigt:

Meine P2P-Rendite im Jahr 2018 nach Ausfällen
Meine P2P-Rendite im Jahr 2018 nach Ausfällen
Monatliche Renditen: (p.a.)

Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
15,2% 14,2% 16,0% 15,5% 17,7% 17,5% 19,9% 18,4% 17,1% 16,8% 12,7% 10,6%
Rechner

Rendite im Jahr 2018 (p.a.)
+15,9%

Nach 4 Jahren über 20% Rendite sinkt die Rendite
4 Jahre in Folge konnte ich Renditen über 20% erzielen. Nun im Jahr 2018 sinkt die Rendite deutlich wegen steigender Kreditabschreibungen.

1. Halbjahr im Vergleich zum 2. Halbjahr
Die Renditen der Jahreshälften sind fast identisch.
Im ersten Halbjahr 2017 lag die Rendite bei 16,0% p.a.
Im zweiten Halbjahr lag die Rendite bei 15,9% p.a.
Jedoch sind seit Juli jeden Monat die Renditen bis zum Jahresende gefallen.

Abschreibungen bei Monestro
Im Jahr 2017 hatte ich begonnen bei Monestro zu investieren. Die Zinsen lagen zwischen 20-35% Zinsen. Schon nach kurzer Zeit waren höhere Ausfallquoten zu bemerken. Dies war auch der Grund warum ich noch in 2017 die Neuinvestitionen gestoppt hatte. In 2018 kamen dann die vielen Ausfälle zum tragen:
Meine monatlichen Abschreibungen bei Monestro:
Januar: 154€ als Verlust abgeschrieben
Februar: 211€ als Verlust abgeschrieben
März: 207€ als Verlust abgeschrieben
April: 207€ als Verlust abgeschrieben
Mai: 207€ als Verlust abgeschrieben
Juni: 207€ als Verlust abgeschrieben
Juli: 207€ als Verlust abgeschrieben
August: 187€ als Verlust abgeschrieben
September: 150€ als Verlust abgeschrieben
Oktober: 150€ als Verlust abgeschrieben
November: 150€ als Verlust abgeschrieben
Dezember: 70€ als Verlust abgeschrieben

Abschreibungen bei Finbee Tschechien
Noch höhere Abschreibungen hatte ich bei Finbee Tschechien. Alle Werte von CZK in Euro umgerechnet.
Januar: 129,86€ Zinsen Keine Abschreibungen —> 129,86€ Gewinn
Februar: 262,44€ Zinsen Keine Abschreibungen —> 262,44€ Gewinn
März: 643,89€ Zinsen Keine Abschreibungen —> 643,89€ Gewinn
April: 514,16€ Zinsen Keine Abschreibungen —> 514,16€ Gewinn
Mai: 849,50€ Zinsen Keine Abschreibungen —> 849,50€ Gewinn
Juni: 711,29€ Zinsen 27,01€ als Verlust abgeschrieben —> 684,28€ Gewinn
Juli: 946,19€ Zinsen 146,38€ als Verlust abgeschrieben —> 799,81€ Gewinn
August: 733,00€ Zinsen 195,47€ als Verlust abgeschrieben —> 537,53€ Gewinn
September: 730,18€ Zinsen 248,12€ als Verlust abgeschrieben —> 482,06€ Gewinn
Oktober: 726,75€ Zinsen 381,57€ als Verlust abgeschrieben —> 345,18€ Gewinn
November: 597,77€ Zinsen 959,07€ als Verlust abgeschrieben —> 361,30€ Verlust
Dezember: 592,95€ Zinsen 1440,45€ als Verlust abgeschrieben —> 847,5€ Verlust

Gerade zum Ende des Jahres kamen sehr viele neue Ausfälle dazu. Wie gewohnt schreibe ich 10% der Ausfälle (Alle Kredite mit mehr als 60 Tagen in Verzug) jeden Monat 10 Monate lang ab.
Da die Ausfälle so stark gestiegen sind, trübt sich auch der Ausblick auf das Jahr 2019 stark ein. Denn die Abschreibungen werden sicherlich noch viele Monate auf diesem hohen Niveau bleiben bis alle Ausfälle berücksichtigt wurden.
Natürlich habe ich, als absehbar war das die Ausfälle so stark und so schnell ansteigen, die Neuinvestitionen bei Finbee Tschechien gestoppt. Da war es allerdings schon zu spät.

Finnland Debakel bei Omaraha
rendite-vergleich-2018-p2p-rendite zu- msci-worldIm Jahr 2018 habe ich das Finnland Debakel bei Omaraha erlebt. Fast alle Finnland Kredite sind am Ende ausgefallen. Meine Rendite hat dadurch auch sehr gelitten. Mittlerweile ist Omaraha nicht mehr in Finnland aktiv. Glücklicherweise habe ich nicht sehr große Summen in diese finnische Kredite investiert. Doch trotzdem wäre es vermeidbar gewesen

Gute Renditen
Doch so wie es schlecht performende Plattformen gibt gibt es auch andere mit guten Renditen. Weiter sehr gute Renditen kann ich bei Bondora, Finbee Litauen und anderen Plattformen erzielen.

Der durchschnittliche Zinssatz steigt leicht um 1,1% an
Im Schnitt erhalte ich 26,6% Zinsen. Das ist eine Erhöhung um 1,1% im Vergleich zu Ende 2017. Diese 26,6% wären auch meine Rendite wenn es keine Ausfälle geben würde.

Renditeschwankungen im Jahresverlauf bei unter 10%
recordDie monatlichen Renditeschwankungen lagen 2018 bei 9,3%. Also der Unterschied vom Besten Monat (19,9%) zum Schlechtesten Monat (10,6%).

22 aktive Plattfomen
recordInzwischen bin ich bei 22 P2P Plattformen investiert. Einige Plattformen lasse ich auslaufen. Dann dauert es aber bis der letzte Kredit tatsächlich abbezahlt ist. Für den Otto Normal Anleger ist es natürlich nicht ratsam sich bei so vielen Plattformen anzumelden. Ich tue das um die Plattformen gleich zu Beginn kennen zu lernen und dann die Entwicklung zu beobachten und Erfahrungen mit kleinen Summen zu sammeln. Wenn die ersten Ergebnisse gut sind bin ich auch bereit höhere Summen zu investieren was ich bei noch unbekannten Plattformen so nicht machen würde.

Ich investiere fast nur in private Konsumentenkredite
Ich habe kaum Kredite an Unternehmen im Portfolio. Die meisten Darlehen gehen an Privatpersonen welche mehrere Darlehen umschulden, renovieren oder es für einen Umzug nutzen.

Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World:
Im Jahr 2018 erzielte der MSCI World Index (inklusive Ausschüttungen) eine negative Rendite von -4,6%.
Im Vergleich dazu habe ich eine Rendite von 15,9% bei der P2P-Anlage erzielen können.

rendite-vergleich-2018-p2p-rendite zu- msci-world

Quelle: Meine P2P-Anlage Rendite im Vergleich zum MSCI World Index (inklusive Reinvestiton der Ausschüttungen) Quelle: Justetf.com

Der Stand am Ende des Jahres 2018 sieht so aus:

    Meine P2P Rendite: Von 100 Punkten auf jetzt 323 Punkte
    MSCI World: Von 100 Punkten auf jetzt 202 Punkte

 

Mein Portfolio Ende 2018:


Der durchschnittliche Zinssatz ist von 25,5% am Anfang des Jahres auf 26,6% bis zum Ende des Jahres leicht gestiegen.

Anzahl der aktiven P2P-Plattformen:
22  

Durchschnittlicher Zinssatz:
26,6%  

Die Plattformdiversifikation bleibt in einem sehr guten Bereich. Ende 2018 bin ich schon auf 22 verschiedenen P2P Plattformen investiert (Aktive Plattformen ab 1€ ausstehende Investition). Einige Plattfromen bleiben übergewichtet im Portfolio.

 
 
 
 
 

Weiterhin bin ich in deutlich über 1000 verschiedene Darlehen investiert. Die Kreditdiversifikation ist weiterhin im perfekten Bereich. Damit ist eine optimale Kredit-Diversifikation erreicht.
 
 
 
 
 
Sofort Liquidierbar sind bei mir 93% des Kapitals. Natürlich müsste ich auch teilweise Abschläge in Kauf nehmen, falls ich diese 93% der P2P-Investitionen verkaufen würde.

Weitere Daten:

Kredite ohne Sicherheiten
97%  

Kredite mit Sicherheiten: (z.B. Immobilie, PKW)
3%  

   

Privatkredite:
99%  

Geschäftskredite:
1%  

   

Ohne Rückkaufgarantie:
97%  

Mit Rückkaufgarantie:
3%  

Mein Portfolio am 31.12.2018:

Kredite mit mehr als 60 Tagen Zahlungsverzug:

13,6%

Anteil der bereits als Verlust abgeschriebenen Kredite

66,7%

Bei einem Portfolio von 10.000€ würde es dann so aussehen:

10.000€ investiert.
1.360€ mehr als 60 Tage in Verzug.
907,12€ bereits als Verlust abgeschrieben und in der Renditeberechnung berücksichtigt.

Am Ende des Jahres sind 13,6% aller Darlehen in meinem Portfolio mit mehr als 60 Tage in Verzug. Weil viele neue Ausfallkredite dazugekommen sind, sind am Ende des Jahres nur 66,7% bereits mit Verlust abgeschrieben.

In 2018 gingen 40% der erhaltenen Zinsen für Zweitmarktverluste und monatliche Abschreibungen von der Rendite weg. Das ist der bisherige Höchstwert.

Prognose 2019: Rendite sinkt weiter
Durch weitere Abschreibungen von Finbee Tschechien dürfte die Rendite weiter leiden. Hier kommt es darauf an ob die Eintreibung in Tschechien funktioniert oder nicht. Doch auch wenn die Eintreibung der Darlehen funktioniert, wird es länger dauern.
Zusätzlich kommt hinzu das ich in 2019 das P2P-Kapital nur leicht erhöhen möchte und nicht wie noch in 2018 eine Verdoppelung. Dies wirkt sich dann auch auf die Rendite aus. Die Zinsen bleiben wohl stabil, aber neue Ausfälle kommen hinzu und damit auch die monatlichen Abschreibungen.

Zusätzlich können 2019 ja auch noch weitere Plattformen oder Anbahner in Probleme kommen. Deswegen ist am Ende des Jahres 2018 klar. 2019 wird es keine berauschende Rendite geben. Im Jahr 2020 dürften sich dann aber die Abschreibungen verringern und dann dürfte es wieder Aufwärtspotenzial geben.

Als nächstes erscheint im Februar der Jahresrückblick auf das Jahr 2019 mit den Details und den einzelnen Monatsrenditen.

    Rückblick auf das Jahr 2011
    Rückblick auf das Jahr 2012
    Rückblick auf das Jahr 2013
    Rückblick auf das Jahr 2014
    Rückblick auf das Jahr 2015
    Rückblick auf das Jahr 2016
    Rückblick auf das Jahr 2017
    Rückblick auf das Jahr 2018
    Februar 2021: Rückblick auf das Jahr 2019
    März 2021: Rückblick auf das Jahr 2020

Alle monatlichen Renditen sind übersichtlich auf der Portfolio Seite zu finden –> Portfolio

 

Kommentare: 2

Antwort hinterlassen »

 
 
 

Danke für deine Auswertungen. Ich finde es sehr interessant so tiefe Einblicke in die P2P Daten zu bekommen.
Welche Software verwendest du für die Auswertung? Mit der zeitlichen Abschreibung der einzelnen ausgefallenen Kredite wird das ja doch komplex. Machst du das alles in Excel?
Schöne Grüße
Joshua

 

Antworten

 

Hi Joshua,

sorry habe deinen Kommentar im Spam übersehen und antworte deshalb erst jetzt.

Ich mache das meiste in Excel ja.

Mit der Abschreibung mache ich nicht mit einzelenen Krediten sondern mit der gesamten Ausfallsumme pro Plattform.

Beispiel:
Januar 2021: 0€ Ausfallsumme
Februar 2021: 100€ Ausfallsumme —> 10€ wird als Verlust abgeschrieben
März 2021: 150€ Ausfallsumme —> 15€ wird als Verlust abgeschrieben, insgesamt nun 25€ abgeschrieben

Nun gibt es zum Beispiel Zahlungen aus dem Inkasso, sodass nur noch 10 € ausgefallen sind:

April 2021: 10€ Ausfallsumme —> 15€ Einnahmen werden verbucht, da vorher schon als Verlust gebucht.

Wenn ich das für jeden einzelnen Kredit machen würde wäre das wirklich nicht mehr in Excel möglich und noch viel aufwendiger.

Grüße Andreas

 

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